Aus dem Regal

10
Apr
2014

Zum 108.

Morgen muss ich dann aber echt mit dem Üben anfangen. Den Text habe ich mir schon vor zwei Wochen geben lassen, aber durchgelesen habe ich die 16 Seiten immer noch nicht ganz, geschweige denn sie laut geübt. Und dass sollte ich aber dringlich tun, denn a) sind da ein paar französische und italienische Vokabeln dabei und b) soll ich das ja am Sonntag dann oben aus Anlass des 108. Geburtstages von Samuel Beckett vortragen. Aber der Text ist auf alle Fälle ‘gefälliger’ als das Ungetüm Watt vom letzten Jahr und die Erfahrung zeigt, einmal konzentriert still lesen und drei Mal laut.

Dauemn drücken

Gestern kam die Nachricht, dass P. morgen leider ihre Chefin fragen muss, ob sie Zettel’s Traum mit Rabatt bestellen kann. Da greife ich mal zu bewährten Hausmitteln und verstecke beide Daumen in der Handfläche.

F.K.

Warum Menschen ändern wollen, Felice? Ändern kann man sie nicht, höchstens in ihrem Wesen stören. Der Mensch besteht doch nicht aus Einzelheiten, so dass man jede für sich herausnehmen und durch etwas anderes ersetzen könnte. Vielmehr ist alles ein Ganzes, und ziehst du an einem Ende, zuckt auch gegen deinen Willen das andere.

Franz Kafka: Briefe an Felice

Facebook, wo ich alle 10 Tage mal reinschaue, hat mich gerade zu diesem Zitat motiviert.

6
Apr
2014

ZT

Streng genommen müsste ich noch 15 Tage warten. Aber da ich über P. Prozente bekomme und ich einfach mal irgendwas zum Freuen brauche, habe ich heute beschlossen, mir meine Rauchen-Aufhör-Belohnung jetzt zu bestellen, nämlich ein Buch. Gut 1.500 Seiten, 1.6 Kilogramm oder so schwer, Sonderformat. Es gehört zu den Büchern der Literaturgeschichte, von denen man schon mal was gehört hat, aber niemand kennt, der es gelesen hat. Zu diesen Brocken zähle ich u.a. den “Ulysses” von James Joyce (“zu schwer”) oder “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” von Marcel Proust (“zu lang” – na ja, etwas mehr als 3.000 Seiten). Aber da ich die beiden hinter mir habe (jeweils zwei Mal, wenn ich angegeben darf) gibt es jetzt eben “Zettel’s Traum” von Arno Schmidt – die letzte deutschsprachige Herausforderung.

Jetzt muss P. nur noch ihre SMS checken, dann ihre Mails und dann es bestellen können. Prozente tun da richtig gut, denn für ZT hat man 348 Euro auf die Theke zu legen.

(Und jetzt kann ja jede/r ausrechnen, wie viel ich früher geraucht habe.)

4
Apr
2014

In der Buchhandlung

Holte mir mein bestelltes Buch in der Buchhandlung ab. Die Buchhändlerin findet es auf Anhiebt, scannt es ein und stellt dann die unweigerliche Frage: “Soll ich es Ihnen als Geschenk einpacken?” Meine Standardantwort lautet auch heute: “Nein danke, ich lese noch selber.” Darauf die Buchhändlerin: “Das habe ich mir fast gedacht.”

Hallo? Nur ‘fast’?

3
Apr
2014

Bär Bär

Am 14. des vorigen Monats hatte ich ja schon mal das Thema mit meinem Teddy-Bär, den ich ja Bär nenne. Und es hat mich wirklich nicht losgelassen, so dass ich über die letzten Wochen den Text weiter geschrieben habe. 8.250 Worte sind es jetzt geworden, ganz im Stile von Thomas Bernhard, den ich nach wie vor auf den Ohren habe, was es etwas vereinfachte. Schon lustig, was mir dazu während des Schreibens eingefallen ist, wo ich wirklich Schwierigkeiten hatte usw. Und das Bemerkenswerteste ist: Ich weiß immer noch nicht, wer mir meinen Bär überhaupt geschenkt hat und wann das war. Muss unbedingt Muttern fragen.

27
Mrz
2014

T.B.

Herbst 1985. Ich im Zivildienst. Ich mit Nierenkolliken der heftigsten Art krank geschrieben. Die Vermieterin empfiehlt mir “Der Keller” von Thomas Bernhard. Ich lese.

“Der Keller” ist für mich ein ‘Lebensbuch’ geworden, so wie es für Bernhard “Lebensmenschen” gab (die es auch für mich gibt, zwei eigentlich). Und zur Zeit höre ich diese fünf autobiographischen ‘Romane’ – die ich mir damals, angefixt durch den “Keller” dann sofort reinzog – auf dem Weg zur Maßnahme, oder wie wohl Bernhard formuliert hätte, auf dem Weg zur “Zeitvernichtungsmaßnahme”. Bin beim dritten Band, “Der Atem”, wo es auch über das, Zitat: “normal glückliche Leben” geht.

Und jetzt frage ich mich einfach seit Stunden, wie sieht ein “normal glückliches Leben” denn eigentlich aus, oder, um in bernhardscher Manier zu bleiben, wie sieht das ‘normal unglückliche Leben’ aus? Wie viele Toten gehören dazu, wie viel Frust, wie viele glückliche Orgasmen, wie viel Geld? Und wie viel oder wie wenig von all dem anderen?

Für heute ist klar, dass ich im Gegensatz zum normal unglücklichem Leben ein unglücklicheres Leben führe – schließlich kam heute dann doch noch die Schicksalspost in Form einer Absage.

16
Mrz
2014

Deutschstunde

Vor fast genau 30 Jahren zum ersten Mal gelesen, die “Deutschstunde” von Siegfried Lenz. Wollte es immer schon nochmals lesen und weil es gerade in Frankfurt gelesen wird, war das ein guter Anlass, denn das andere Buch, was ich gerade in Arbeit habe, ist gähnend langweilig.

Ist schon spannend zu sehen, an was man sich noch erinnern kann und an was nicht mehr. Der Bruder Klaas überraschte mich, bis er dann doch wieder dämmerte. Vollkommen vergessen hatte ich die Art und Weise der Mutter und nicht mehr so heftig in Erinnerung, wie vernagelt der Vater ist bzw. wird. Nach wie vor ein gutes Buch, auch wenn es mir diesmal schon so vorkam, als dass es Längen hätte. Überhaupt, bei dem Satzspiegel, den ich von zeitgenössischen Büchern schon gar nicht mehr kenne, dürfte das Buch im heutigen Druck wohl mehr als 400 Seiten haben. Und was ich überhaupt nicht mehr gut fand, war die fehlende Trennung beider Erzählungen, da verstehe ich einfach nicht, warum Lenz da nicht einmal einen Absatz eingeschoben hat, was vollkommen gereicht hätte.

7
Mrz
2014

Hätte man schon früher wissen sollen

Wenn ein Mann am Ende des Liebesaktes seinen Samen in der linken Hand auffängt und ihn mit dem linken Fuß der Frau in Berührung bringt, wird sie in seinen Bann geraten.

Und:

Das Auge eines Pfaus oder einer Hyäne, in einem goldenen Talisman am rechten Arm getragen, steigert die Anziehungskraft.

(Beide Zitate: Kamasutra)

5
Mrz
2014

Immerhin

Mein richtiger Vorname ist ja, nun ja, soo gebräuchlich nun nicht. Jetzt auch nicht gerade selten oder besonders oder so, aber mit Thomas, Michael, Stefan und Frank kann ich nicht aufwarten. Aber mir persönlich sind nur drei Menschen mit dem Vornamen bekannt und ‘berühmte’ Menschen kennen ich mit ihm gar keinen. Ein Oberbürgermeister hat ihn noch, das war es dann schon. Der Nachname ist ähnliche Sorte, aber das ist ja bei den meisten Nachnamen der Fall, wenn man nicht gerade Müller, Maier oder Schmidt heißt.

Um so lustiger einen (wohl eher mittelmäßigen) Krimi (Bernhard Kegel: Ein tiefer Fall (Fischer)) zu lesen, der immerhin mit der Besonderheit aufwartet, dass sowohl Vor- wie Nachname vorkommen, zwar nicht in meiner Kombination, aber immerhin.
logo

Durch die Zeit

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Irgendwie so
Geträumt, dass ich träume wie ich einschlafe und träume.
Samuel B. - 11. April, 17:24
Zum 108.
Morgen muss ich dann aber echt mit dem Üben anfangen....
Samuel B. - 10. April, 18:20
Dauemn drücken
Gestern kam die Nachricht, dass P. morgen leider ihre...
Samuel B. - 10. April, 18:13
F.K.
Warum Menschen ändern wollen, Felice? Ändern kann man...
Samuel B. - 10. April, 00:53
Was ist?
Sonntag schon den ganzen Nachmittag dösend auf dem...
Samuel B. - 8. April, 19:54

Suche

 

Status

Online seit 3708 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. April, 17:24

Aus dem Regal
Aus der Küche
Durch die Linse
Geflimmertes
hörbares
Notenfolge
Ungelöste Fragen
Vergangenes
Vom Tage
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren